„Wir stehen voll und ganz hinter dem Inklusionsgedanken und bekennen uns auch ausdrücklich dazu. Allerdings steht für uns als Christdemokraten immer die Wahlmöglichkeit der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund. Daher setzen wir uns für den Erhalt der Förderschulen und insbesondere der Anna-Freud-Schule (AFS) in Weiterstadt ein. Wir sehen in diesen pädagogischen Konzepten für viele Kinder die besten individuellen Entwicklungsmöglichkeiten“, erläutert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sebastian Sehlbach. Auch seien die Schülerzahlen der AFS in den letzten Jahren – entgegen den Erwartungen des Landkreises – gestiegen.
Wir setzen uns für den Erhalt der Anna-Freud-Schule als eigenständige Förderschule ein, denn wir sind von ihrem pädagogischen Konzept überzeugt. Daher lehnen die Christdemokraten die derzeitigen Planungen des Landkreises Darmstadt-Dieburg und des grünen Schuldezernenten Christel Fleischmann ab. „Diese Ablehnung war bisher auch Konsens in der Weiterstädter Stadtpolitik. Leider schert nun der SPD-FWW-geführte Weiterstädter Magistrat auf Empfehlung des Bildungsbeirates aus, was für uns absolut nicht nachvollziehbar ist, da es keine neuen Sachverhalte oder Erkenntnisse gibt“, berichtet Sehlbach weiter, der auch schulpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion ist.
Auch die „Campus-Ideen“ für die Weiterstädter Schullandschaft rund um den „Aulenberg“ sind für die CDU-Kommunalpolitiker längst nicht ausgereift. „Eine Sperrung der Straße ‚Am Aulenberg‘, den Bau einer weiteren Grundschule auf dem Gelände der Albrecht-Dürer-Schule und den geplanten Bau einer zentralen Schulküche lehnen wir auf Grundlage der jetzigen Planung ab“, ergänzt der Partei- und Fraktionsvorsitzende Lutz Köhler. „Gemäß des Konzeptes ‚Kurze Beine, kurze Wege‘ muss eine Grundschule an den Standort, in dessen unmittelbarer Nähe die Grundschülerinnen und Grundschüler leben. Wir haben daher das freie Grundstück neben dem WoQuaZ in der Freiherr-vom-Stein-Straße als Alternative vorgeschlagen; zumal die Stadt Weiterstadt dort den Bau einer Kindertagesstätte prüft.“ Der notwendige Bedarf einer weiteren Grundschule in Weiterstadt stehe außer Frage; allerdings gelte auch hierbei Gründlichkeit vor Schnelligkeit. „Wir können nicht schon wieder für die Versäumnisse des Landkreises in die Bresche springen und daher einer dauerhaften Notlösung zustimmen“, so Köhler weiter.
Zudem befürchten die CDU´ler ein Verkehrschaos durch noch mehr Autos, da erfahrungsgemäß viele Eltern ihre Kleinsten mit dem Auto in die Schule bringen und durch die geplanten Baumaßnahmen im Klein-Gerauer-Weg (siehe gesonderten Artikel) weitere Autos hinzukommen werden. Schließlich seien der Schulhof bzw. die freien Flächen an der ADS bereits jetzt viel zu klein. „Dort noch eine Grundschule hinzubauen, widerspricht vollkommen den ursprünglichen großzügigen Campus-Gedanken, der den Schulalltag bereichern und nicht einengen soll“, so Sehlbach.
„Wir fordern daher den Landkreis Darmstadt-Dieburg und den Magistrat der Stadt Weiterstadt auf, die Planungen zu stoppen und im Dialog mit den Betroffenen neu zu starten. Hierbei müssen auch die Anna-Freud-Schule und vor allem die Eltern und Schülerinnen und Schüler der betroffenen Schulen in eine Steuerungs- bzw. Planungsgruppe miteinbezogen werden. Denn eines wollen wir doch alle: Die beste Bildung für unsere Schülerinnen und Schüler auf der bestmöglichen Schule für jedes Kind!“, so Sehlbach und Köhler abschließend.