Kritik an Landrat Schellhaas wegen Kompromiss zur geplanten Mischverkehrsstrecke
„Wir Weiterstädter wurden durch Landrat Klaus-Peter Schellhaas verraten und verkauft“, so der Vorsitzende der Weiterstädter CDU nach dem Bericht des Landrates zum Kompromissvorschlag zur geplanten Mischverkehrstrasse (ICE- und Güterverkehr), welchen er zusammen u. a. mit dem hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir ausgehandelt hat. Demnach soll in Zukunft der komplette Güterverkehr aus Mainz in der Nacht auf die zukünftige ICE- und Güterverkehrstrasse entlang der Bundesautobahn A 5 durch die Weiterstädter Gemarkung geführt werden. Diese beiden neuen Varianten 5a und 5b sehen entweder einen Tunnel unter der Weiterstädter Kernstadt oder eine oberirdische Strecke um Braunshardt vor. Insgesamt ist mit 225 Güterverkehrszügen zu rechnen, davon alleine in der Nacht mit 95 lauten Güterverkehrszügen.
Bisher sollte in den Planungen immer der Güterverkehr auf die neu zu bauende Klein-Gerauer-Spange geführt werden, welche von Klein-Gerau entlang der A 67 bis zum Darmstädter Kreuz und dann die Güterzüge auf die neue ICE-/Güterverkehrstrasse geführt hätte. „Dies war im November 2014 noch der Kompromiss der Region und wurde von den Gutachtern des Bundesverkehrsministeriums als die beste Variante favorisiert. Nun wird zu Gunsten eines teuren Tunnels zur ICE-Anbindung der Stadt Darmstadt auf diese Lösung mit fatalen Auswirkungen für Weiterstadt verzichtet. Die Neubaustrecke entlang der A 5 von Frankfurt kommend belastet insbesondere den Stadtteil Gräfenhausen erheblich. Hier sollen in der Nacht ausschließlich Güterzüge fahren. Das nun noch auf einer weiteren Trasse in der Nacht der Güterverkehr abgefertigt werden soll, ist für Weiterstadt unzumutbar. Man will uns schlichtweg einkesseln“, so Köhler weiter.
Im Infrastruktur- und Umweltausschusses des Kreistages teilte Schellhaas mit, dass man aus volkswirtschaftlichen Gründen von der Klein-Gerauer-Spange abgesehen habe. „Es drängt sich für uns die Frage auf, was dem Landrat wichtiger ist: der Schlaf und die Ruhe der Weiterstädter Bürgerinnen und Bürger oder dass die Deutsche Bahn Kosten spart? Wir werden diesen Weg nicht mitgehen und sollte sich solch eine Trassenführung durchsetzen, wird die CDU einen Antrag stellen, dass gegen diese Entscheidung geklagt wird. Aufgabe des Landrates wäre es gewesen, die Interessen seiner Bürgerinnen und Bürger zu sichern und nicht die der Deutschen Bahn oder der Stadt Darmstadt“ so Köhler abschließend.