„Mit großer Überraschung haben wir die Ankündigung der katholischen Kirche anfangs aufgenommen, den Ostflügel des Braunshardter Schlosses verkaufen zu wollen. Verwundert waren und sind wir über den anvisierten sehr hohen Kaufpreis für das denkmalgeschützte Gebäude“, berichtet der CDU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Sehlbach. „Daher haben wir einen Antrag zur nächsten Stadtverordnetenversammlung am 9. September 2021 erarbeitet, in dem der Magistrat beauftragt wird zu prüfen, zu welchen Bedingungen ein Ankauf des Ostflügels des Schlosses Braunshardt sinnvoll und finanziell möglich erscheint.“
Neben den Kosten für den Ankauf sollten auch notwendige Investitionskosten für die nächsten zehn Jahre, jährliche Unterhaltungskosten und eventuelle Nutzungen durch die Stadt Weiterstadt und andere potenzielle Nutzerinnen und Nutzer (z. B. Förderverein, Jugendtreff, Mieter, Einrichtung eines Cafés) aufgezeigt werden. „Wir haben uns im Rahmen eines Ortstermins auch den zu verkaufenden Schlossteil angesehen und über erste Nutzungen nachgedacht. Hierbei könnte man auch den schönen großen Vorplatz in die Planungen einbeziehen, um den Braunshardter Ortskern zu beleben“, ergänzt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ina Dürr.
Möglicherweise biete sich auf viele Jahre und Jahrzehnte hin derzeit eine einmalige Gelegenheit weitere Teile des Schlosses Braunshardt in das Eigentum der Stadt Weiterstadt und somit der Öffentlichkeit zu überführen. „Diese Möglichkeit sollten wir nicht von vorherein ausschließen, sondern prüfen und intensiv diskutieren. Die Stadt Weiterstadt ist bereits jetzt größter Eigentümer des Schlosses und sollte genau überlegen, ob der Ankauf auch aus städtebaulicher Sicht nicht langfristig Sinn ergibt“, erläutert der Immobilienexperte der CDU-Fraktion Patrick Meinhardt.
„Aufgrund der aktuell schwierigen finanziellen Situation der Stadt Weiterstadt und vieler notwendiger Investitionen u. a. die Sanierung der Feuerwehr, der Sanierung von Bürgerhäusern und der Schaffung von vielen Betreuungsplätzen hat ein Ankauf weiterer Gebäude (Liegenschaften) zurecht keinerlei Priorität. Allerdings bietet das Schloss als Gesamtes das kulturpolitische Highlight Weiterstadts, auch weit über die Stadtgrenzen hinaus“, so Sehlbach, Dürr und Meinhardt abschließend.